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Campuskino
Wie ihr euren Filmabend organisiert
Das Campuskino gehört zu den gängigsten Freizeitaktivitäten an Hochschulen und Universitäten. Kein Wunder, immerhin eignet sich jede Jahreszeit für einen entspannten Filmabend mit den Kommilitonen und oftmals ist das geeignete Equipment (sprich: Beamer, Leinwand und eventuell sogar Soundsystem) am Campus vorhanden. Trotzdem solltet ihr euch für die Planung dieses Events Zeit nehmen, damit ihr nachher nicht etwa mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Hier haben wir ein paar Tipps für euch.
Eine Film-Crew zusammenstellen
Üblicherweise wird das Campuskino von einer kleinen Gruppe von filmbegeisterten Studenten organisiert. Diese müssen sich jedoch erstmal finden. Initiiert wird das Ganze oft vom AStA, also dem allgemeinen Studierendenausschuss. Ist das nicht der Fall, solltest du das Thema dort unbedingt mal ansprechen. Anschließend könntest du einen Kettenbrief über die Whatsapp-Gruppen oder den E-Mail-Verteiler der Hochschule versenden und auf deine Idee aufmerksam machen. Hat sich erstmal eine kleine Gruppe gefunden, könnt ihr gemeinsam mit der Planung loslegen.
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Wo ist euer Kinosaal?
Die Basis für einen gelungenen Filmabend ist das vernünftiges Kino-Feeling. Immerhin gibt es einen Grund, weshalb Menschen heutzutage noch den mühsamen Weg zum Lokalkino auf sich nehmen, obwohl daheim hunderte Filme mit einen Mausklick verfügbar sind. Auf der großen Leinwand wirken die meisten Filme schlichtweg besser. Der Ton dröhnt aus der Soundanlage und man kann sich der Leinwand nur schwer entziehen. Man legt das Handy oder die Lernunterlagen einfach mal bei Seite und gibt sich der Filmerfahrung voll und ganz hin. Damit das alles auch im Campuskino gelingt, braucht ihr einen guten Saal. Davon gibt es an Hochschulen und Unis bekanntermaßen reichlich und die meisten sind praktischerweise mit einer Leinwand und manchmal auch mit Soundsystem ausgestattet. Bevor ihr die Hochschule um Erlaubnis bittet, solltet ihr aber einen kurzen Probelauf machen. Testet, ob das Bild des Beamers klar ist, man den Saal gut abdunkeln und die Boxen problemlos einstellen kann. Außerdem sollten natürlich die Sitzkapazitäten euren Ansprüchen genügen. Wenn alles klar ist, könnt ihr mit dem nächsten Schritt fortfahren.
Den Vorführungsplan erstellen
Obwohl Bild- und Tonqualität wichtige Faktoren sind, ist es letztlich das Filmprogramm, welches die Kommilitonen zum Event locken wird. Wenn ihr das Campuskino gleich für mehrere Wochen organisiert, lohnt es sich den Programmplan von Anfang an aufzustellen. Überlegt euch, was die Mitstudenten interessieren könnte. Vielleicht etwas aus dem aktuellen Kinoprogramm oder doch eher ein Klassiker? Vielleicht auch ein Film, der zu eurem Studiengang passt, oder eine Filmreihe. Bei der Auswahl ist jedoch Vorsicht geboten. Manche „Klassiker“ hat jeder wahrscheinlich schonmal gesehen. Ob es sich lohnt zum hundertsten Mal „Forrest Gump“ oder „Harry Potter“ vorzuführen, will überlegt sein. Zu speziell dürfen die Filme aber auch nicht sein, zumindest nicht alle. Eure persönlichen Vorlieben sollten mitunter eher hintenanstehen. Startet also besser mit einem Crowdpleaser, einem Film, den eigentlich alle gut finden müssten. Geeignet sind dafür besonders aktuelle oder letztjährige Oscar-Kandidaten. Waren die ersten Abende erfolgreich und ihr habt einen Zuschauerkern gefunden, könnt ihr euch thematisch etwas aus dem Fenster wagen.
Zur Anregung haben wir hier mal ein paar Filme rausgesucht:
Klassiker, die auch heute noch unterhaltsam sind
Einer flog über das Kuckucksnest (One Flew Over the Cuckoo's Nest) Tragikomödie (USA 1975), Regisseur: Milos Forman, Darsteller: Jack Nicholson, Danny DeVito, Brad Dourif
Das Fenster zum Hof (Rear Window) Thriller (USA 1954), Regisseur: Alfred Hitchcock, Darsteller: James Stewart, Grace Kelly
Pulp Fiction Crime, Drama, Episodenfilm (USA 1994), Regisseur: Quentin Tarantino, Darsteller: John Travolta, Samuel L. Jackson, Bruce Willis
The Big Lebwoski Krimi-Komödie (USA 1998), Regisseur: Ethan Coen, Joel Coen, Darsteller: Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore
Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers Jugenddrama (USA 1986), Regisseur: Rob Reiner, Darsteller: Wil Wheaton, River Phoenix, John Cusack
Zeitgenössisches Kino
Brügge sehen… und sterben? (In Bruges) Schwarze Komödie, Drama (USA 2008), Regisseur: Martin McDonagh, Darsteller: Colin Farrell, Brendan Gleeson, Ralph Fiennes
BlacKkKlansman Biografie, Crime, Drama (USA 2018), Regisseur: Spike Lee, Darsteller: John David Washington, Adam Driver, Alec Baldwin
The Big Short Tatsachen-Drama, Komödie (USA 2015), Regisseur: Adam McKay, Darsteller: Christian Bale, Ryan Gosling, Brad Pitt, Steve Carell
Into the Wild Biografisches Aussteiger-Drama (USA 2007), Regisseur: Sean Penn, Darsteller: Emile Hirsch, Vince Vaughn, Kirsten Stewart, Catherine Keener
Get Out Horror, Gesellschaftssatire (USA 2017), Regisseur: Jordan Peele, Darsteller: Daniel Kaluuya, Allison Williams, Catherine Keener
Thank you for Smoking Mediensatire (USA 2005), Regisseur: Jason Reitmann, Darsteller: Aaron Eckhart, J.K. Simmons, Maria Bello
Warum grade diese Filme sicher den meisten Studenten gefallen werden, findest du hier heraus >>
Die Lizenzen sichern
Ganz wichtiger Punkt. Nur weil ihr im Besitz der Blu ray seid heißt das nicht, dass ihr den Film einfach so vor 30 Leuten vorführen dürft. Hier grätscht mal wieder das Urheberrecht dazwischen. Dies wird erst bei öffentlich zugänglichen Vorführungen wirksam, also bewegt ihr euch beim Campus-Kino in einer rechtlichen Grauzone. Trotzdem solltet ihr euch besonders bei Filmen, die aktuell vielleicht noch im Kino laufen, die sogenannte Schirmlizenz beim Studio sichern. Damit ihr nicht jedes Studio einzeln anschreiben müsst, könnt ihr es mal bei der deutschen Motion Picture Licensing Company (MPLC) versuchen. Die vertritt hunderte Rechteinhaber, sprich die Hollywood-Studios und können euch sicher weiterhelfen. Plant jedoch ein, dass dadurch Kosten anfallen könnten.
Start der Promotion
Wenn Kinosaal und Programm stehen, könnt ihr mit der Promotion starten. Dazu eignen sich abermals Whatsapp-Kettenbriefe, Mail, aber auch Plakatwerbung und Flyer. Mit etwas Geschick könnt ihr letztere sogar selbst entwerfen, vielleicht gibt es ja einen Grafikdesigner unter euch. Den Druck könnt ihr zum Beispiel bei wirmachendruck.de in Auftrag geben. Neben Kurzbeschreibungen und Hintergrundinfos zu den Filmen, dürft ihr im Infomaterial auf keinen Fall Preis, Datum und Uhrzeit vergessen. Wenn ihr wollt, könnt ihr eine Anmeldeadresse einrichten, unverbindlich, versteht sich.
Showtime!
Jetzt kann es losgehen! Das Publikum ist (hoffentlich) zahlreich erschienen, der Beamer läuft und das Pop… hey! Hat wer an das Popcorn und die Getränke gedacht? Nicht schlimm, wenn ihr diesen Text bis zum Ende gelesen habt, denkt ihr bestimmt auch daran. Jetzt heißt es nur noch: Film ab!