Gute Gründe, in den Niederlanden zu studieren

Die Niederlande gehören zu den beliebtesten Zielen für deutsche Studenten. Jedes Jahr strömen Tausende Abiturienten in unser Nachbarland, um sich weiterzubilden und neue Erfahrungen zu sammeln. Kein Wunder, denn Holland ist von vielen deutschen Städten aus bestens erreichbar: So fährt man zum Beispiel in jeweils nur einer Stunde von Münster nach Enschede oder von Duisburg nach Nimwegen. Doch nicht nur die geographische Nähe der Niederlande zu Deutschland überzeugt - auch akademisch und kulturell hat das Land viel zu bieten und ist Deutschland in einigen Aspekten sogar klar überlegen. Hier sind deshalb vier gute Gründe für ein Studium in den Niederlanden.

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Studium für alle

Anders als in Deutschland gibt es in den Niederlanden keinen Numerus Clausus. Das heißt, dass beliebte Studiengänge wie Psychologie hier für alle frei zugänglich sind, auch ohne Einser-Abitur. In manchen Fällen ist der Ansturm auf die Studienplätze allerdings größer als die Kapazität der Universität. Hier gibt es einen Numerus Fixus, also eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen. Diese werden dann aber nicht wie in Deutschland über die Abiturnote verteilt. Stattdessen gibt es hochschuleigene Aufnahmeverfahren in Form von Prüfungen, Motivationsschreiben oder persönlichen Gesprächen. Der Fokus liegt also auf deinen tatsächlichen Fähigkeiten und nicht auf deinen Schulnoten, die vielleicht gar nichts mit dem Studienfach deiner Wahl zu tun haben.

Praxisnah und Innovativ

Niederländische Unis heben sich zunächst einmal in ihrer Ausstattung von der deutschen Version ab: Während sich deutsche Studenten oft in überfüllten Hörsälen mit veralteter Technik wiederfinden, sind die niederländischen Einrichtungen oft mit den neuesten Technologien ausgestattet. Klar, in den Niederlanden sind die Studiengebühren etwas höher als in Deutschland (im Studienjahr 2017/2018 waren es 2.006 € Euro im Jahr), doch diese finanziellen Mittel werden von den Unis so eingesetzt, dass die bestmögliche Qualität für Studenten garantiert ist.

Auch die Lehrmethoden sind in den Niederlanden anders: Wo in Deutschland abstrakte Konzepte und Theorien vorherrschen, findet man in unserem Nachbarland anwendungsorientierte Lehre. Zum einen wird das durch kleine Gruppen in Seminaren und Tutorien sichergestellt, durch die mehr Interaktion zwischen Professoren und Studenten entsteht. Zum anderen besteht ein Großteil deiner Kursarbeit aus Gruppenarbeit. Zusammen mit deiner Projektgruppe erarbeitest du innovative Lösungen für konkrete Probleme unserer heutigen Gesellschaft. So lernst du, die im Unterricht angeeigneten Theorien eigenständig anzuwenden. In den Projekten wird zusätzlich zur akademischen Ausbildung viel Wert auf sogenannte Soft Skills wie kreatives Denken und Teamfähigkeit gelegt.

Das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten ist außerdem häufig freundschaftlich: Da in den Niederlanden die Hierarchie in der Gesellschaft keine so große Rolle spielt, steht die Tür deiner Professoren dir immer offen und höchstwahrscheinlich kannst du sie sogar duzen.

Internationale Atmosphäre

Über die letzten Jahre hinweg haben sich viele niederländische Unis in eine internationale Richtung bewegt. Fast überall findet man inzwischen englische Studiengänge auf Bachelor- und Master-Level. Und das hat seine Wirkung: Ungefähr einer von zehn Studenten in den Niederlanden ist international (Studienjahr 2016/17). Dadurch entsteht ein multikulturelles Umfeld, in dem du viele neue Leute aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt kennenlernst. Die interkulturelle Kompetenz, die du somit erlernst, ist im späteren Berufsleben essenziell, da die meisten Unternehmen zunehmend Wert auf Internationalisierung legen.

Auch die niederländische Kultur unterscheidet sich mehr von der deutschen, als man vielleicht zunächst denkt. Das gilt sowohl für die Uni, als auch für deine Freizeit oder das Leben mit Mitbewohnern. Zusätzlich kommt eine neue Sprache auf dich zu: Niederländisch. Zum Glück fällt den meisten Deutschen das Erlernen leicht, da es viele Ähnlichkeiten zwischen den beiden Sprachen gibt. Wenn du die Grundlagen erst einmal durchblickt hast, kommst du leichter durch den Alltag und kannst zudem noch mit zusätzlichen Sprachkenntnissen auf deinem Lebenslauf punkten.

Nah am Geschehen

Die Niederlande sind ein kleines Land. Eine Fahrt von Groningen (ganz im Norden) nach Maastricht (ganz im Süden) dauert dreieinhalb Stunden. Eine Fahrt von Den Haag (ganz im Westen) nach Enschede (ganz im Osten) sogar nur zwei Stunden und 15 Minuten! So kannst du in kürzester Zeit lebendige Hochschulstädte, Wälder oder Strände erreichen und entdecken. Und auch für Reisen durch Europa sind die Niederlande ein toller Ausgangspunkt. In nur einer Stunde fliegst du von Amsterdam nach Paris, Berlin, Brüssel oder London. Und auch mit dem Zug gibt es ausgezeichnete Verbindungen zu allen wichtigen Städten Europas.

Fazit

Die Niederlande sind uns Deutschen in puncto Bildungssystem einen ganz schön großen Schritt voraus – das praxisorientierte Studium bereitet Studenten bestens auf ein erfolgreiches Berufsleben in einer globalisierten Welt vor, ohne dabei theoretische Kenntnisse zu vernachlässigen. Innovation, Weltoffenheit und Gastfreundschaft sind Stichworte, die unser Nachbarland besonders auszeichnen. Nicht umsonst sind die Niederlande also eins der beliebtesten Länder deutscher Studienanwärter.

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